Was genau ist Cannabidiol?
Cannabidiol ist dem Grunde nach das Öl der weiblichen Hanfpflanze. Da es den Wirkstoff THC nicht beziehungsweise nur in sehr geringen Mengen enthält, ist Cannabidiol in Deutschland auch legal erhältlich.
Es handelt sich bei Cannabidiol um ein Cannabinoid, welches kaum psychoaktiv wirkt. In der Hanfpflanze liegt es als Säure (CBD-Carbonsäure) vor. Da es – anders als THC – keinen rechtlichen Beschränkungen unterliegt, werden Cannabidiol und zahlreiche daraus hergestellte Produkte mit dem Wirkstoff im häufiger von Patienten und auch pharmazeutischen Unternehmen angewendet.
CBD-Öl wird aus Nutzhanf gewonnen, der kaum THC enthält und mit einer Sondergenehmigung angebaut werden darf. Die Pflanzenteile werden nach der Ernte extrahiert oder für Auszüge in Öl eingelegt. Cannabidiol kommt dabei vor allem im oberen Drittel der Hanfpflanze in hohen Konzentrationen vor.
CBD-Öl und seine Inhaltsstoffe
In CBD-Öl sind Inhaltsstoffe zu finden, die der menschliche Organismus selbst nicht herstellen kann, aber unbedingt benötigt. Hierzu gehören vor allem bestimmte Mineralstoffe und Proteine. Wertvoll machen das Öl aber auch Vitamine, ungesättigte Fettsäuren sowie die enthaltenen Cannabinoide.
Fettsäuren in CBD-Öl
CBD-Öl enthält vor allem die für den Organismus wichtigen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. In dem Öl sind diese sogar in einem für den Organismus optimalen Verhältnis von eins zu drei vorhanden. CBD-Öl ist deshalb eigentlich perfekt für einen gesunden Körper.
Beide Fettsäuren spielen bei der Regeneration der Zellen eine wichtige Rolle. In dem perfekten Verhältnis, in dem sie zueinander stehen, können sie außerdem eine entzündungshemmende Wirkung entfalten. Zudem haben sie auf den Blutdruck eine positive Wirkung.
Enthalten ist in Cannabidiol-Öl außerdem die Gamma-Linolensäure. Auch sie verfügt über entzündungshemmende Eigenschaften und kann bei Problemen mit der Haut wie Neurodermitis und Schuppenflechte hilfreich sein. Die sehr seltene Fettsäure kommt kaum in anderen Ölen vor und entsteht durch den Stoffwechsel aus Omega-6-Fettsäuren.
Weitere Inhaltsstoffe in CBD-Öl
In Cannabidiol-Öl sind aber noch weitere Inhaltsstoffe zu finden.
So enthält es Chlorophyll, welches für die intensive grüne Farbe des Öls verantwortlich ist und dem Hämoglobin ähnelt. Es ist vor allem für die Unterstützung der Zellatmung von großer Bedeutung.
Weiterhin enthält CBD-Öl Carotinoide, welche eine positive Wirkung auf die Zellmembrane und das Immunsystem haben können.
Wirkungsweise, Einsatzgebiete und Anwendungsmöglichkeiten für Cannabidiol
Cannabidiol wirkt nur sehr schwach psychoaktiv und dabei auch der berauschenden Wirkung von THC entgegen. Dem CBD-Öl werden im medizinischen Bereich entkrampfende, angstlösende sowie entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben. Es soll zudem gegen Übelkeit helfen können. Bestimmte pharmakologische Wirkungen (z. B. antipsychotische) müssen aber noch weiter erforscht werden.
Einsatzgebiete für CBD-Öl
Zwar sind noch nicht alle Studien zur Wirkung von Cannabidiol abgeschlossen und es müssen auch noch weitere Untersuchungen folgen, dennoch wird es von der Medizin bereits bei folgenden Problemen verwendet und mit positiven Wirkungen beschrieben:
- Stress bis hin zum Burn out und Depressionen
- Schlafstörungen
- Übelkeit und Erbrechen (z. B. auch bei der Krebsbehandlung)
- Kopfschmerzen, Migräne
- Angststörungen, Unruhe, Nervosität
- Entzündungen und dadurch bedingte Schmerzen
- schizophrene Zustände
- Epilepsie
- Abhängigkeit (Nikotin, Alkohol, THC)
- Bluthochdruck
- Diabetes Typ II
- Erkrankungen der Haut (z. B. Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne)
Anwendungsmöglichkeiten für CBD-Öl
Cannabidiol kann sowohl innerlich als auch äußerlich zur Anwendung kommen.
Wird CBD-Öl innerlich angewendet, dann sind in der Regel wenige Tropfen unter die Zunge schon ausreichend. Während bei der innerlichen Anwendung zu einer langsamen Steigerung der Dosis geraten wird, ist das bei äußerlicher Anwendung nicht von Bedeutung.
Mögliche Nebenwirkungen von CBD-Öl
Auch wenn Cannabidiol bei unterschiedlichen Beschwerden eine positive Wirkung entfalten kann, sind Neben- und auch Wechselwirkungen nie ganz auszuschließen.
In zahlreichen Studien konnten inzwischen die folgenden Nebenwirkungen festgestellt werden, die aber in der Rege nur bei einer zu hohen Dosierung auftraten:
- Übelkeit
- Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
Wird CBD-Öl allerdings sachgemäß angewendet, sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Grundsätzlich sollten jedoch schwangere Frauen auf eine Anwendung verzichten, denn die Funktion der Plazenta kann durch einige Proteine möglicherweise negativ beeinflusst werden.
Zusätzlich zu den Nebenwirkungen kann es mit folgenden Medikamenten auch zu Wechselwirkungen kommen:
- Diclofenac (Schmerzmittel)
- Pantoprazol, Omneprazol (Säurehemmer)
- Warafin (Gerinnungshemmer)
- Risperidon, Clobazam (Neuroleptika)
Wird eines dieser Medikamente eingenommen, dann sollte die Anwendung von Cannabidiol vorher mit dem Arzt besprochen werden.
Neben den bereits genannten Nebenwirkungen kann es aber auch bei minderwertigen CBD-Produkten zu unterwünschten Reaktionen kommen. Da diese jedoch auf chemischen Stoffen oder auch Pestiziden beruhen, die beim Anbau verwendet werden, ist eine genaue Nennung möglicher Nebenwirkungen schwierig. Es ist deshalb generell ratsam, zu Produkten aus kontrolliert biologischem Anbau zu greifen.
Cannabidiol richtig dosieren
Wie bereits erwähnt, sind Nebenwirkungen nur bei falscher Anwendung zu erwarten.
Grundsätzlich gilt, dass jeder Mensch aufgrund unterschiedlicher Beschwerden auch anders auf den Wirkstoff reagiert. Es kann deshalb keine pauschale Aussage zur genauen Dosierung getroffen werden. Allerdings lässt sich zumindest eine Richtlinie geben, um die passende Dosierung zu finden.
Zunächst spielt für die Dosierung das Produkt eine Rolle. So ist es bei CBD-Kapseln oder auch CBD-Globuli schon sinnvoll, die Angaben des Herstellers zur Einnahmemenge zu beachten. Wird jedoch CBD-Öl eingenommen, dann gelten andere Empfehlungen, die von Beschwerdebild zu Beschwerdebild unterschiedlich sind und am besten mit dem Arzt abgesprochen werden sollten. Für Einsteiger empfiehlt sich die Anwendung von CBD-Kapseln, denn sie sind vordosiert und schließen eine Überdosierung praktisch aus.
Pures Öl sollte zunächst in kleinen Mengen eingenommen werden. Die Empfehlungen gehen zunächst zu einem 5prozentigen CBD-Öl, von welchem täglich zweimal fünf Tropfen unter die Zunge gegeben werden. Bei einem 10prozentigen Öl liegt die empfohlene Menge bei drei Tropfen. Eine Dosiserhöhung sollte frühestens nach einer Woche erfolgen. Nach einer weiteren Woche kann bei guter Verträglichkeit eine erneute Erhöhung der Dosis erfolgen, wenn sich keine Besserung der Beschwerden zeigt. Bei einer Verbesserung der Symptome kann die Dosis beibehalten oder auch leicht erhöht werden, um eine weitere Verbesserung zu erzielen.
Diese CBD-Produkte sind am Markt erhältlich
Inzwischen sind am Markt zahlreiche CBD-Produkte erhältlich. Neben dem „herkömmlichen“ CBD-Öl gibt es noch Kapseln, e-Liquid, Kristalle sowie Cremes.
Reines CBD-Öl:
Das übliche CBD-Öl wird tropfenweise unter die Zunge gegeben und dann geschluckt. Es weist allerdings einen starken bitteren Geschmack auf, der nicht von jedem Anwender gemocht wird. Wer das Öl dennoch anwenden möchte, kann mit einer alkoholfreien Flüssigkeit den Mund nachspülen. Eine bessere Wirkung entfaltet sich natürlich ohne eine solche Spülung.
CBD-Kapseln:
CBD-Kapseln sind mit CBD-Öl gefüllt und eignen sich besonders dann, wenn der Geschmack von purem Öl nicht gemocht wird. Zudem haben sie natürlich den Vorteil, dass keine Überdosierung möglich ist und sie überall mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden können.
CBD-Liquid:
CBD-e-Liquid ist vor allem für diejenigen Anwender von Interesse, die gern E-Zigarette dampfen und nicht auf die Wirkstoffe von Cannabidiol verzichten möchten. Durch das Dampfen wird es gut aufgenommen, die Wirkung lässt sich mit der Anwendung von Öl vergleichen.
CBD-Kristalle:
CBD-Kristalle sind die reinste Form von Cannabidiol. Angewendet werden können sie auf unterschiedliche Weise. Es ist möglich, sie in einem Vaporizer zu verdampfen oder Öl daraus herzustellen. Sie können allerdings auch pur unter die Zunge gelegt werden, wo sie dann langsam zergehen.
CBD-Creme:
CBD-haltige Cremes eigenen sich vor allem zur Behandlung und Pflege bei Hautproblemen wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder auch Akne. Sie spendet zudem Feuchtigkeit und kann zur Regeneration der Haut beitragen.
Fazit: Cannabidiol bei verschiedenen Beschwerden hilfreich
Aufgrund seiner Eigenschaften scheint CBD-Öl gut bei verschiedenen gesundheitlichen Problemen helfen zu können.
Wenngleich noch viele Studien folgen müssen, zeigen zahlreiche Untersuchungen bereits die Wirkung von Cannabidiol bei diversen Erkrankungen. Und das ganz ohne eine berauschende Wirkung, denn der enthaltene Anteil an THC ist kaum nachweisbar.
Anders als bei pharmazeutischen Medikamenten sind bei korrekter Anwendung von CBD-Produkten auch keine Nebenwirkungen zu erwarten. CBD-Öl gilt deshalb als eine Art Multitalent, welches sehr wahrscheinlich auch bei Parkinson und Alzheimer sowie im Kampf gegen Krebs eine gute Unterstützung darstellen kann. Nicht ohne Grund gilt es in vielen Kulturen bereit seit mehreren tausend Jahren als natürliches Heilmittel.