Was ist CBD?

Cannabidiol, abgekürzt CBD, gehört zu den sogenannten Cannabinoiden. Das sind bioaktive Wirkstoffe, die in hohem Maße in der weiblichen Hanfpflanze vorkommen. Obwohl Bestandteile der Cannabispflanze schon sehr lange bei gesundheitlichen Problemen angewendet wurden, konnten die chemischen Verbindungen, die für die Wirkungen verantwortlich sind, erst in den 1960er Jahren entschlüsselt werden. CBD war zwar die erste Substanz, die damals synthetisiert wurde, mehr Bekanntheit erlangte aber zunächst das danach entdeckte Tetrahydrocannabinol (THC) aufgrund seiner psychotropen Wirkung. Das wahre gesundheitliche Potenzial vor allem von CBD gelangte erst in den 2000er Jahren wirklich in den Fokus von Konsumenten und Wissenschaftlern.
Cannabidiol und THC und wahrscheinlich auch viele andere pflanzliche Cannabinoide entfalten ihre Wirkung wie die körpereigenen Endocannabinoide über ein spezifisches Rezeptorensystem. Dieses sogenannte Endocannabinoid System kommt überall im Körper vor, eine hohe Rezeptordichte findet sich aber vor allem im Gehirn, im Rückenmark, in anderen Teilen des Nervensystems, in Zellmembranen des Immunsystems und auf Zellen, die für den Knochenstoffwechsel zuständig sind. Die Entdeckung dieser spezifisch auf Cannabinoide reagierenden Struktur ließ erstmals die Vielfalt von physiologischen Abläufen erahnen, an denen die Wirkstoffe der Cannabispflanze beteiligt sein könnten.

CBD Blüten in Deutschland

CBD gibt es in verschiedenen Anwendungsformen, neben CBD Blüten auch als Öl, in kristalliner Form, als Pulver oder als E-Liquid für Vaporizer. Allen Produkten ist in Deutschland eins gemeinsam. Sie dürfen nicht mehr als 0,2 % THC enthalten. Für die im Handel befindlichen Produkte werden die Blüten des weiblichen Nutzhanfs gegen Ende der Blütezeit geerntet und anschließend getrocknet. CBD Blüten sind damit ein Vollspektrumprodukt und enthalten neben Cannabidiol noch viele weitere Cannabinoide und zahlreiche andere Pflanzenwirkstoffe wie zum Beispiel Terpene. Andererseits ist der Gehalt an THC sehr gering, da heute speziell gezüchtete Nutzpflanzen mit einem niedrigen THC-Anteil angebaut werden. Wie in anderen Ländern ist der Markt für Hanfblüten auch in Deutschland in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Das hängt einerseits damit zusammen, dass sich die gesundheitlichen Wirkungen immer mehr herumgesprochen haben und andererseits die Möglichkeit besteht, ohne verbotene Rauschwirkung zu kiffen.

Die Anwendung von CBD Blüten

CBD Blüten können als Tee zubereitet und getrunken werden. Sie entfalten auf diesem Wege wegen der niedrigen Konzentration aber nur eine geringe Wirkung. Die bevorzugte Form der Einnahme ist das Inhalieren. Dazu werden CBD Blüten zerkleinert und entweder pur oder mit Tabak vermischt als Zigarette oder in einer Pfeife geraucht. Wie bei jeder Art des Rauchens entstehen dabei Verbrennungsrückstände, die eingeatmet werden und potenziell krebserregend sind. Eine gesündere Alternative sind Vaporizer, in denen die Wirkstoffe durch langsame Erwärmung der zerkleinerten Blüten im Wasserbehälter schonend freigegeben werden.
Die Inhalation von CBD Blüten ist eine Möglichkeit, die Effekte der Wirkstoffe von CBD Blüten schnell zur Entfaltung zu bringen, weil sie über die Lunge direkt ins Blut geraten. Das kann bei Anfängern bisweilen zu Problemen führen, weil die wirksame Dosis noch nicht bekannt ist. Deshalb wird empfohlen, mit einer kleinen Menge an CBD Blüten zu beginnen und sich langsam an die individuelle Wirkdosis heran zu tasten. Schädliche Nebenwirkungen sind aber nicht zu befürchten.

Die Wirkungen von CBD Blüten

Beim Rauchen werden die Wirkstoffe von CBD Blüten wie beschrieben über das Kapillarsystem der Lunge ins Blut aufgenommen und zu den verschiedenen Wirkorten transportiert. Dort verbreiten sie ihre Effekte über die Rezeptoren des Endocannabinoid Systems. Das gesamte Wirkspektrum ist wissenschaftlich noch nicht vollständig belegt, es mehren sich aber zunehmend die Hinweise, dass CBD ein riesiges gesundheitliches Potenzial hat. Es wirkt im Gehirn antagonistisch zu THC und kann dadurch dessen psychoaktive Wirkung abschwächen und der Entstehung von Psychosen vorbeugen. Vielmehr wirkt es dort beruhigend, entspannend und Schlaf fördernd. Die krampflösende Wirkung bei Erkrankungen mit tonischen Bewegungsstörungen wie der MS ist wissenschaftlich belegt. Ob das für andere Erkrankungen mit Tonusstörungen wie zum Beispiel Parkinson auch gilt, wird gerade untersucht.
CBD kann das Immunsystem stärken und Entzündungsprozesse regulieren und hemmen. Vielfach beschrieben ist die schmerzlindernde Wirkung bei schweren Erkrankungen und vor allem bei chronischen Schmerzsyndromen.
Durch den direkten Einfluss auf die Cannabinoidrezeptoren des Immunsystems ergeben sich positive Aspekte bei der Bekämpfung verschiedener Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn, Asthma und Arthritis.
Als Begleitpräparat bei Krebstherapien hat sich CBD ebenfalls bewährt. Es trägt nicht nur direkt dazu bei, dass die Aktivität von Krebszellen reduziert wird, sondern auch dazu, dass die ungewollten Begleiterscheinungen von klassischen Krebsbehandlungen wie Übelkeit und Erbrechen gemildert werden. Auch in Zellen anderer Gewebe entfaltet CBD aus Blüten seine schützende Wirkung, vor allem im Nervengewebe.
Der Einfluss des Endocannabinoidsystems auf physiologische und psychische Prozesse ist bis heute nicht vollständig verstanden und aufgeklärt. Die Wissenschaft ist aber aufgrund vieler Erfahrungsberichte und der Belege von Einzelfallstudien auf das enorme Potenzial von CBD aufmerksam geworden. Viele groß angelegte Langzeitstudien laufen derzeit und erste Ergebnisse bestätigen die positiven Eindrücke.

Legalität

Die Gesetzeslage zum Vertrieb und Konsum von CBD Produkten ist in Deutschland leider nicht eindeutig. Grundsätzlich ist vorgeschrieben, dass alle Anwendungsformen einen THC-Gehalt von 0,2 % nicht übersteigen dürfen. Bei Einhaltung dieser Vorschrift und einem Kauf und Besitz, der eine gewisse Größe nicht überschreitet, fallen CBD Produkte nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Der Verkauf und der Erwerb werden geduldet. Im Gegensatz zum Öl kann es aber beim Besitz von CBD Blüten zu Problemen kommen, wenn der Besitz zum Beispiel im Rahmen einer Verkehrskontrolle festgestellt wurde. Große Mengen könnten theoretisch in einem aufwendigen Verfahren so bearbeitet werden, dass das enthaltene THC extrahiert wird. In dem Fall würden dann wieder die Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes gelten und der Besitz wäre straffbar.
Andererseits können Kontrolleure auf den ersten Blick nicht den Unterschied zwischen CBD Blüten und echtem Gras aus THC feststellen, weder vom Aussehen noch vom Geruch. Das hat zur Folge, dass der gefundene Stoff zunächst beschlagnahmt und untersucht wird. Wird der vorgeschriebene THC-Gehalt nicht überschritten, bekommt der Käufer seine Blüten wieder zurück. Um solchen Ärger zu vermeiden wird empfohlen, auf das Rauchen während des Autofahrens zu verzichten.

CBD Blüten kaufen

Jeder der mindestens 18 Jahre alt ist, kann CBD Blüten in Deutschland erwerben. Dafür stehen ihm heute diverse Verkaufsmöglichkeiten zur Verfügung. Der Boom der letzten Jahre und die Duldung des Verkaufs in Deutschland haben dazu geführt, dass sich zahlreiche Onlineshops und Läden in den Städten auf den Verkauf von Cannabisprodukten spezialisiert haben. CBD Blüten sind inzwischen aber auch in Tankstellen und Kiosks zu haben. Damit sind einem möglichen Missbrauch aber auch Tür und Tor geöffnet und man sollte unbedingt auf die Herkunft und Qualität der angebotenen Präparate achten. CBD Blüten können grammweise dosiert werden. Das macht ihre Anwendung sicher und das Herantasten an die individuelle Dosis bei sorgfältiger Handhabung einfach.

Fazit

CBD Blüten sind eine sinnvolle Alternative zu THC Produkten. Sie können ebenfalls geraucht werden, haben aber kein psychoaktives Potenzial und so gut wie keine Nebenwirkungen. Beim Inhalieren entfalten sie ihre Wirkung sehr schnell, weil die Aufnahme über das Kapillarsystem der Lunge direkt ins Blut erfolgt. So gelangen die Wirkstoffe sehr rasch zum Wirkort und können dort ihre positiven gesundheitlichen Effekte entfalten. Die Studienlage ist zwar noch nicht eindeutig, erste Ergebnisse deuten aber darauf hin, dass CBD Blüten bei vielen gesundheitlichen Problemen eine gute Alternative oder eine sinnvolle Ergänzung zu herkömmlichen Anwendungen sein können.