Cannabisöl

Hilft Cannabisöl gegen Krebs?- Was sagt die Wissenschaft (2019)

Hilft Cannabisöl gegen Krebs? – Was sagt die Wissenschaft (2019)

Wenn pauschal gesagt wird, dass Cannabisöl gegen Krebs hilft, ist das eine Aussage, die differenzierter betrachtet werden muss. Wahr ist, dass Cannabisprodukte bei bestimmten Krebsformen hilfreich sind. Fakt ist, dass sie Schmerzen lindern können, entspannend und angstlösend wirken, und als Begleittherapie bei Krebserkrankungen durchaus Sinn machen. Vor allem wirkt sich CBD Öl bei Beschwerden positiv aus, die durch eine Chemotherapie oder Bestrahlungen entstehen. Mit CBD Öl können Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Schlafprobleme, Appetitlosigkeit oder Angst gelindert werden. Einige Präparate mit THC und CBD-gehalt sind bei bestimmten Krebserkrankungen bereits im Einsatz. 

Wahr ist aber auch, dass wir bisher zu wenig über die Wirkung der verschiedenen Cannabis-Inhaltsstoffe wissen. Weitere umfangreiche Studien sind notwendig. Es fehlen noch viele Erkenntnisse. Somit können wir derzeit nur unter Vorbehalten behaupten, Cannabis könne Krebs heilen, bestimmte Tumoren verkleinern oder gar verschwinden lassen. Alle bisherigen Studien, die das nahelegen, sind In Vitro-Studien, Tierversuche oder Literatur-Vergleichsstudien gewesen. Notwendig sind aber Langzeitstzudien mit hohen Probandenzahlen. 

Was ist Cannabisöl?

Medizinisches Cannabisöl – korrekter als CBD Öl bezeichnet – ist ein öliger Extrakt aus der weiblichen Cannabispflanze. Es handelt sich nicht um eine THC-haltige Hanfsorte, sondern um Industrie- oder Faserhanf. Dieser ist besonders wegen seines niedrigen THC-Gehalts und seines hohen CBD-Gehalts bekannt. Das CBD wird unter hohem Druck und der Einwirkung von CO2 aus den Hanfblüten und der Hanfpfanze gelöst. Es wird danach in Hanföl oder Olivenöl eingebracht. Die schonende Herstellung mit modernsten Verfahren sorgt für ein reines, natürliches Produkt, in dem noch viele Terpene und Flavonoide aus der Hanfpflanze enthalten sind. 

CBD ist ein medizinisch wirksames, nicht psychoaktives Cannabinoid und das Kürzel für Cannabidiol. Das medizinische Cannabisöl ist in der Diskussion, wenn es um Begleittherapien gegen Krebs geht. Man schreibt dem Cannabisöl neben vielen anderen medizinisch nutzbaren Eigenschaften auch krebshemmende Eigenschaften zu. Tatsächlich legen Tierversuche oder Laborstudien nahe, dass solche Wirkungen tatsächlich existieren könnten. Doch Langzeitstudien, die diese Effekte genauer untersuchen – und zwar am Menschen – fehlen bisher. 

Was ist Krebs?

Krebs ist eine schwere, oft zum Tode führende Krankheit. Diese Erkrankung basiert auf einer Entartung von Zellen, die das Immunsystem jedoch nicht als entartet erkennt. Krebszellen werden daher nicht unschädlich gemacht. Stattdessen wuchern sie im Stillen weiter. Sie entfalten dabei eine hohe Teilungsrate. Ein so entstehender Tumor ist abhängig von einer guten Nährstoffversorgung. Es bilden sich daher Mechanismen aus, die den Tumor nähren. Er wird beispielsweise durch neu gebildete Blutgefäße mit Blut und Nährstoffen versorgt. Offensichtlich hebeln Krebszellen irgendwie die körpereigenen Schutz-Mechanismen aus. Das Krebsgeschwür wächst in der Regel anfangs symptomfrei heran. Daher kommt es oft dazu, dass ein Tumor erst zu spät bemerkt wird oder bereits metastasiert hat. 

Die schulmedizinische Behandlung von Krebs

Die Schulmedizin behandelt Krebs immer noch nach konventionellen Konzepten. Nach der Diagnose spulen die Kliniken ein Programm ab, das meistens aus den Komponenten Operation, Chemotherapie und Bestrahlung besteht. Gegebenenfalls werden eine begleitende Hormontherapie oder eine Schmerztherapie durchgeführt. Es ist allerdings ein Fakt, dass auch die Schulmedizin Fortschritte gemacht hat. Die Entwicklung schonenderer Behandlungs-Methoden hat zu besseren therapeutischen Erfolgen bei einigen Krebsarten geführt. So können Brustkrebstumore bei der OP bereits in der Wunde bestrahlt oder mit Chemotherapie-Einspritzungen versorgt werden. Insgesamt sind die Mediziner sich aber einig, dass die Konzepte der konventionellen Onkologie mittlerweile an ihre Grenzen stoßen. 

Daher stoßen molekulare, ganzheitliche, komplementäre oder thermische Therapieansätze sowie die Auseinandersetzung mit der Frage, ob und wie Cannabisöl gegen Krebs eingesetzt werden könnte, auf immer mehr Interesse. Neben Antihormontherapien, neueren Behandlungsansätzen mit monoklonalen Antikörpern, die Krebszellen erkennen und markieren können, oder Therapien mit neuartigen Inhibitoren spielt der Einsatz von Cannabisöl gegen Krebs eine immer größere Rolle in der Medizin. 

Kann Cannabis gegen Krebs helfen?

Die Möglichkeit, dass Cannabis gegen Krebs wirksam ist, ist durchaus gegeben. Die Frage ist nur, ob die Ergebnisse der bisherigen Tier- und Laborstudien sich auch auf den Menschen übertragen lassen. Dazu bedarf es jahrelanger Forschungen mit ausreichend hohen Probandenzahlen zu allen Krebsarten. Dieser enorme Aufwand wird derzeit von der Pharmaindustrie nicht tatkräftig unterstützt, weil diese keine Patente auf Krebs-Präparate mit CBD erwerben könnte. Dennoch sind bereits einige Cannabismedikamente gegen Krebs oder Multiple Sklerose auf dem Markt. Diese Präparate enthalten sowohl das illegale THC als auch nennenswerte Dosen an CBD. 

Der Spanier Manuel Guzmán unternahm im Jahre 2006 erstmals Versuche an Menschen, die einen bestimmten Hirntumor hatten. Er leitete THC bei solchen Patienten direkt ins Gehirn. Das Ergebnis erstaunte: Viele der Hirntumore verkleinerten sich daraufhin. Die Überlebenszeit der dem Tode geweihten Menschen verlängerte sich. Gravierende Nebenwirkungen blieben aus. Die bisher vorgenommenen Laborversuche belegen, dass Cannabidiol (CBD) das Wachstum verschiedener Krebszellen tatsächlich hemmen kann. Das gilt nach bisheriger Forschungslage aber nur für Leukämie, Gebärmutterhalskrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs, außerdem für Neuro- und Glioblastome. Wie und warum Cannabisöl gegen Krebs wirkt, ist keineswegs hinreichend geklärt. Wir wissen bisher nur, dass Cannabisöl gegen Krebs erfolgreich eingesetzt werden kann, um die Begleiterscheinungen dieser schweren Erkrankung zu lindern. 

Ohne viele internationale Studien zum Thema „Cannabisöl gegen Krebs“ wird es keine speziellen Therapien geben. Die bisher vorliegenden Studien haben keine ausreichende Aussagekraft. Sie umfassten zu wenig Probanden, dauerten nicht lange genug und waren fast ausnahmslos Tierstudien, Literaturstudien oder Laborstudien. Bisher steht nur fest, dass Cannabis-Präparate lindernd bei typischen Begleiterscheinungen von Krebserkrankungen eingesetzt werden können. Sie können bei austherapierten Krebspatienten die Schmerzen lindern. Fakt ist auch, dass einige Patienten beim Einsatz von Cannabisöl gegen Krebs ein verlangsamtes Krebswachstum erlebt haben. Menschenleben wurden damit aber bisher nicht gerettet. Das kann sich in Zukunft jedoch ändern, denn viele aktuelle Studien widmen sich diesem Thema. Eine Studie zur Verabreichung des Cannabis-haltigen Präparates „Sativex“ bei Hirntumoren belegt, dass die Überlebensrate der Betroffenen deutlich verbessert werden konnte. 

Nebenwirkungen

Wenn Cannabisöl gegen Krebs eingesetzt wird, handelt es sich bisher meist um hoch dosierte CBD- und THC-haltiges Präparate, die nur im klinischen Kontext verabreicht werden dürfen. Außerdem erhalten immer mehr Krebspatienten auf Kassen- oder Privatrezept CBD Präparate wie Cannabisöl gegen Krebs. Diese Verordnungen setzen nur auf medizinischen Cannabis (CBD), nicht aber auf die Anwesenheit von THC. Gemeinsam ist allen Einsätzen von Cannabisöl gegen Krebs, dass sie als pflanzliche Naturprodukte erstaunlich wenig Nebenwirkungen und nur selten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten erzeugen. Dosisabhängig kann es jedoch zu akuten Nebenwirkungen kommen – zum Beispiel Blutdruckabfall, beschleunigte Herzfrequenz, Bindehautreizungen, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder verminderte Reaktionsfähigkeit. Bei einigen Patienten sind Durchfälle, Übelkeit oder Erbrechen sowie Rauschzustände aufgetreten. 

Mediziner, die Cannabisöl gegen Krebs einsetzen möchten, sollten daher die medizinische Vorgeschichte Ihrer Patienten auf Drogenerfahrungen, Alkoholismus, psychische Erkrankungen oder Unverträglichkeiten untersuchen. Anscheinend hilft Cannabis nicht jedem Patienten gleich gut. Langjährige Konsumenten von Cannabis oder anderen Drogen können mit höherer Wahrscheinlichkeit akute Psychosen oder Schizophrenie erleiden. Schwangeren Frauen wird grundsätzlich davon abgeraten, Cannabisöl gegen Krebs oder andere Erkrankungsfolgen zu nehmen. 

Cannabisöl Preis

Bisher sind medizinische Cannabis-Präparate bei uns als Importware nicht sehr preisgünstig. Momentan haben Unternehmen in den Niederlanden oder Kanada Deutschland legal mit Cannabisöl gegen Krebs und anderen Cannabis-Produkten versorgt. Mittlerweile ist auch das skandinavische Unternehmen NordicOil eine gute Adresse für Kunden in ganz Europa. In Apotheken werden die Preise für gemahlene Cannabisblüten durch einen hohen Aufschlag verteuert. Wer in Deutschland Cannabisöl gegen Krebs einsetzen möchte, muss ein sattes Preisniveau akzeptieren. Im Vergleich zu Amerika zahlen wir hierzulande durchschnittlich 23 und 30 Euro pro Gramm Cannabis, während die Amerikaner nur 4 bis 18 Dollar je Gramm investieren müssen. 

Ist Cannabisöl in Deutschland legal?

Seit 2016 ist medizinischer Cannabis mit Zustimmung des Bundeskabinetts für schwerkranke Patienten legal. Bei geringen oder keinen Chancen auf eine Heilung können deutsche Patienten sich heute Cannabispräparate auf Rezept verordnen lassen. Nicht in jedem Fall übernehmen die Krankenkassen jedoch die Kosten. Seit Anfang 2017 können schwerkranken Patienten dank eines entsprechenden Gesetzes Cannabis als Arzneimittel auf Rezept in Apotheken erhalten. Anbau und Verkauf von Cannabis sind aber weiterhin illegal. Gestattet sind Cannabisöl gegen Krebs und andere Cannabis-Präparate nur schwerstkranken Patienten aufgrund eines entsprechenden Attestes. Andere Bezugsquellen als Apotheken sind nicht erlaubt. 

Zusammenfassung – Cannabis und Krebs

Das Thema Cannabisöl gegen Krebs ist noch nicht hinreichend erforscht. Dennoch können Cannabis-Präparate und Cannabinoide Krebspatienten helfen. CBD Öl oder bereits erhältliche Cannabis-Medikamente wie „Sativex“ werden erfolgreich gegen typische Beschwerden von Krebspatienten eingesetzt. Dazu gehören Übelkeit und Erbrechen als belastende Begleiterscheinungen von Chemotherapien oder Bestrahlungen, Schmerzsymptome, Angstzustände, Depressionen oder Schlaflosigkeit. Ob Cannabisöl gegen Krebs in dem Sinne eingesetzt werden kann, dass es das Zellwachstum – zumindest für bestimmte Krebsarten – hemmt, ist aber alles andere als gesichert. Dafür spricht jedoch, dass alle Labortiere ein ebensolches Endocannabinoid-System aufweisen wie wir Menschen. Damit wäre eine Übertragbarkeit von ermittelten Test-Daten zumindest nicht auszuschließen. 

Naturgemäß sind Studien an Zellkulturen nicht zu hundert Prozent ein Hinweis darauf, dass zukünftig Cannabisöl gegen Krebs eingesetzt werden kann. Vielmehr weisen sie eine Richtung für weitere Studien. Problematisch ist, dass viele Krebsarten eigene Entstehungs- und Wachstums-Bedingungen haben. Manche entstehen hormonabhängig, andere ernährungsabhängig oder durch Umwelttoxine. Manche Krebsarten werden bereits durch genetische Umstände begünstigt. Insofern ist es nicht zulässig, zum Thema „Cannabisöl gegen Krebs“ Verallgemeinerungen in die Diskussion einzuflechten. Für jede einzelne Krebsart muss wissenschaftlich haltbar erforscht werden, wie THC oder CBD wirken können und in welchen Dosierungen. Besonders die krebshemmenden Eigenschaften bedürfen genauerer Erforschung.

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