Was ist CBD-Gras?
Wie die meisten Pflanzen gibt es Cannabis als männliche und weibliche Variante. Äußerlich sind sie nur schwer zu unterscheiden, aber vom Gehalt her gibt es einen riesigen Unterschied. Der weibliche Hanf enthält viel mehr wirksame Substanzen und ist deshalb für Anbauer viel interessanter. Aus diesem Grund werden die männlichen Vertreter innerhalb einer Kultur entfernt, damit es nicht zur Bestäubung und damit zur Veränderung des Reifeprozesses und des Wirkstoffgehaltes kommt.
Cannabidiol auch CBD abgekürzt ist ein sogenanntes Phytocannabinoid der weiblichen Hanfpflanze, das sehr viele aktive Substanzen mit einem potenziell breiten Wirkungsspektrum enthält. Es wird immer beliebter und ersetzt zunehmend das noch bekanntere Tetrahydrocannabinol, das die meisten als Inhaltsstoff im psychoaktiven Gras kennen. CBD wird in verschiedenen Darreichungsformen angeboten, als Öl zum Einnehmen, als Pulver zum Mixen in Getränken und Speisen, als Kapseln, als Gras zum Rauchen und seit kurzem auch als E-Liquid für E-Zigaretten und Pfeifen.
Beide Cannabissubstanzen entfalten ihre Wirkung durch die Aktivierung von speziellen Rezeptoren, die auf Cannabinoide reagieren und als Folge Transmitter ausschütten, die bestimmte Reaktionen in den zugehörigen Systemen in Gang setzen. Die bekanntesten Rezeptoren dieser Art sind der Cannabinoid Rezeptor 1 (CB 1) und der Cannabinoid Rezeptor 2 (CB 2). Der erste befindet sich im Zentralnervensystem und im Nervensystem des Darms, der zweite auf Zellmembranen von Immunzellen und Knochen bildenden Zellen. Das bedeutet, dass der Körper über ein eigenständiges Endocannabinoidsystem verfügt, das spezifisch für Cannabinoide ansprechbar ist. Die können wie CBD und THC von außen zugeführt werden, aber auch vom Körper eigenständig produziert werden.
Der Unterschied zwischen CBD-Gras und normalem Gras
Das normale Gras, das die meisten vom Kiffen kennen, besteht aus Tetrahydrocannabinol und entfaltet beim Rauchen seine psychoaktive Wirkung. Es wird sehr schnell resorbiert, dockt an den beiden Cannabinoidrezeptoren CB 1 und CB 2 an, wo durch die Freisetzung von Transmittern verschiedene Prozesse im Gehirn und im Bauch in Gang gesetzt werden. Die Stimmung wird gesteigert bis zur Euphorie, die Wahrnehmung verändert sich und das Bewusstsein wird erweitert. Dadurch erlebt der Nutzer einen rauschartigen Zustand. Neben einigen Wirkungen mit therapeutischem Potenzial lassen sich auf der anderen Seite auch negative Folgen des Konsums beobachten. Abhängig von der Höhe der Dosis, der Frequenz und des Zeitraums der Einnahme können körperliche und vor allem psychische Probleme hervorgerufen werden. Das Risiko bei Jugendlichen, eine psychotische Erkrankung zu bekommen, steigt. Bei regelmäßigem Konsum kann sich eine körperliche Abhängigkeit entwickeln.
Im Gegensatz dazu ist Cannabidiol nicht psychoaktiv und entfaltet seine Wirksamkeit nach heutigem Kenntnisstand ohne Nebenwirkungen und ohne die Gefahr, abhängig zu werden. CBD-Gras macht nicht high und fällt damit grundsätzlich nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Die Rechtsprechung ist in Deutschland aber nicht eindeutig.
Es kann genau wie THC geraucht werden und entfaltet in dieser Form seine Wirkung am effektivsten. Im Gegensatz zu THC ist Cannabidiol nicht nur an den CBD-Rezeptoren aktiv, sondern auch an vielen anderen Synapsen des endocannabinoiden Systems. Das dadurch sehr große Wirkungsspektrum ist zunehmend Gegenstand von wissenschaftlichen Studien und die bisherigen Forschungen scheinen das immense Potenzial dieser Substanz zu bestätigen.
Die ersten Ergebnisse zeigen folgende Erfolge und Wirkungen:
Entzündungshemmung
Schutz des Nervensystems und anderer Zellen durch die antioxidative Wirkung
Verlangsamung des Krankheitsverlaufs bei Demenz, Alzheimer und Parkinson
Schmerzlinderung
Angstlösung
Antidepressiv
Antipsychotisch
Verbesserung der Konzentrationswahrnehmung
Verbesserung bei Schlafstörungen
Hemmung des Krebswachstums
Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der derzeitigen Studienlage. Viele kleine Forschungen und vor allem die zahlreichen Erfahrungsberichte von Betroffenen deuten darauf hin, dass das Potenzial von CBD noch viel größer ist.
Die Rechtslage in Deutschland
Der Konsum von THC ist in Deutschland nicht erlaubt. In seltenen Fällen kann ein Arzt mit einer entsprechenden Begründung eine Cannabistherapie verordnen, zum Beispiel bei therapieresistenten Schmerzen. Die Frage, ob CBD-Gras in Deutschland legal ist oder nicht, ist nicht so einfach zu beantworten. Das hängt damit zusammen, dass der Nutzhanf, der für die Verarbeitung geerntet wird, immer auch einen geringen Anteil an THC enthält. Dadurch besteht die Gefahr, dass Tetrahydrocannabinol bei der Abnahme von großen Mengen extrahiert und benutzt oder vertrieben werden könnte. Das wäre dann ein Verstoß gegen das
Betäubungsmittelgesetz. Bei kleinen Mengen zum Eigenverbrauch besteht diese Gefahr nicht, allerdings darf das genutzte CBD Gras nicht mehr als 0,2 Prozent THC enthalten. Die bisherige Rechtsprechung ist nicht eindeutig, bisher gibt es keine Legalisierung in Deutschland. Der Konsum unter Einhaltung des vorgegebenen Grenzwertes wird aber meistens geduldet. Vorsicht ist geboten beim Autofahren. Die Geräte zur Blutkontrolle sind sehr sensibel und reagieren auch auf Cannabidiol. Beim Kauf von ausländischen Produkten ist ebenfalls eine sorgfältige Prüfung gefragt, weil dort unter Umständen andere Grenzwerte gelten. In der Schweiz liegt er beispielsweise bei 1 Prozent.
Wo kann ich CBD-Gras kaufen?
In den letzten Monaten hat die Cannabisindustrie in Deutschland einen Riesenaufschwung genommen und Onlineshops sind wie Pilze aus dem Boden geschossen. Dort werden Cannabidiolprodukte in allen möglichen Darreichungsformen angeboten, als Öl zur direkten oder indirekten Einnahme, als Pulver zum Mischen mit Getränken und festen Nahrungsmitteln, als Kapseln, als Kristalle, als E – Liquid zum Dampfen und als Gras zum Rauchen.
Beim Kauf ist es wichtig, darauf zu achten, woher der Hanf kommt, welche Qualität er hat und dass der in Deutschland gültige Grenzwert von THC nicht überschritten wird. Am besten sind natürlich Produkte aus Bioanbau, weil sie in der Regel frei von Schadstoffen sind, die der Pflanze durch Pestizide, Herbizide oder Dünger zugeführt werden.
Langsam schält sich auch ein neuer Trend in Deutschland heraus. Zunächst noch vorsichtig wegen der unklaren Rechtslage wagen sich immer mehr Offlineläden hervor.
Fazit
Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Cannabidiol und speziell CBD-Gras ein unglaubliches gesundheitliches Potenzial haben. Das zeigt die bisherige Studienlage, die aber mit breit gefächerten Langzeitstudien noch gesichert werden muss. Leider ist die Rechtsprechung in Deutschland noch sehr unklar. Deshalb ist es zu hoffen, dass in dem Bereich in der nächsten Zeit mehr Transparenz geschaffen wird. Trotz einer riesigen Anwenderzahl sind bisher Nebenwirkungen bekannt geworden. Deshalb ist es wünschenswert, dass die Wirkstoffe der Hanfpflanze wieder einen gebührenden Stellenwert im Gesundheitssystem bekommen. Richtig angewendet kann CBD für viele Menschen mit gesundheitlichen oder psychischen Problemen einen positiven Einfluss haben. Und somit eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität bewirken.